- Steueroasen
- Bezeichnung für Länder, die ein niedriges Steuerniveau haben, weil keine oder nur sehr niedrige ⇡ Steuern oder sonstige ⇡ Abgaben erhoben werden, z.B. die Bermuda-Inseln, die Bahamas, sowie – mit gewissen Einschränkungen – Liechtenstein, Monaco, Schweiz. Das niedrige Steuerniveau kann entweder auf einer im allgemeinen niedrigen maximalen Steuerbelastung oder aber auf besonderen Steuer- und Abgabenprivilegien für bestimmte Steuersubjekte beruhen. Ein Teil dieser Länder versucht, die fehlenden Steuer- und Abgabeneinnahmen durch andere Einnahmen (Sonderbriefmarken, Konzessionen etc.) auszugleichen.- Das im Verhältnis zu anderen Staaten niedrige Steuerniveau bietet den Anreiz zur Verlagerung von Einkünften und Vermögen in diese Länder zum Zwecke der Steuerersparnis.- Die aus der Sicht der Steuerpflichtigen vorhandene Attraktivität der St. ist durch das ⇡ Außensteuergesetz (AStG) erheblich eingeschränkt und z.T. in ihr Gegenteil verkehrt worden. Darüber hinaus sind seit Mitte der 90er Jahre die St. auch durch koordinierte Abwehrmaßnahmen der OECD-Länder stark unter Druck gesetzt worden, von einem als unfair empfundenen Steuerwettbewerb Abstand zu nehmen.- Vgl. auch ⇡ Basisgesellschaften, ⇡ Steuerabwehr, ⇡ Steuerflucht, ⇡ Verhaltenskodex. Literatursuche zu "Steueroasen" auf www.gabler.de
Lexikon der Economics. 2013.